Radomír Vlček

Panslawismus oder Russophilie? Fünf Thesen zur Frage nach der Reflexion des Slawentums und des Panslawismus in der tschechischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts

9–20 (tschechisch), Resumé S. 20 (deutsch)
Der Gestaltungsprozeß der modernen tschechischen Identität ist zwar traditionell mit dem Slawentum verbunden, der terminologische Inhalt dieses Begriffs ist jedoch sehr unklar, die Begriffe werden oft verwechselt und ihr Inhalt entstellt. Besonders häufig, und nicht nur in der tschechischen Geschichtsschreibung, ist die Generalisierung bzw. im Gegenteil Bagatellisierung der Begriffe „Panslawismus" und „Russophilie", denen meistens negative Konnotationen zugeschrieben werden. Die Studie versucht diese Begriffe theoretisch, zugleich jedoch in ihrem historischen Kontext zu klären und auf ihre historische Variabilität aufmerksam zu machen. Der Akzent wird dabei auf das 19. Jahrhundert gelegt, in dem der Panslawismus und die Russophilie im Prozeß der Ausformung der modernen tschechischen Identität eine entscheidende Rolle gespielt haben. Zugleich wird auch darauf aufmerksam gemacht, daß die Tschechen mit ihrer Auffassung in der Habsburger Monarchie bei weitem nicht alleine waren und daß ihnen auch – wieder ganz analog zu den anderen Völkern – der Panslawismus und die Russophilie lediglich als Mittel zur Durchsetzung ihrer eigenen Interessen und Ziele, nicht aber zur wirklichen Annäherung und zur Gründung einer „gesamtslawischen Einheit" gedient haben.
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