Viera Bartková

Die Reisen von Künstlern nach Rom um Erkenntnis und Selbsterkenntnis

S. 159–169 (tschechisch), 171 (deutsch)

Das Thema des Beitrags lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Gruppe bildender Künstler, die in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Rom gereist sind. Sie präsentiert und analysiert die Motivationen, die verschiedene Künstler nach Italien geführt haben, auch was die Länge und den Charakter ihres dortigen Aufenthaltes betrifft. Der Ausgangspunkt des Textes sind die langjährigen Recherchen der Autorin in römischen Archiven und Bibliotheken, die sich auf Künstler aus der Slowakei in der Konfrontation mit älteren Quellen konzentriert haben. Aus diesem Grund ist eine spezielle Aufmerksamkeit dem Maler Eduard Spiro (1790/1805-1856) aus Pressburg (heute Bratislava) gewidmet. Spiro war im 2. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in der künstlerischen Kultur Roms aktiv, wohin er 1821 nach einem fast zweijährigen Aufenthalt in Mailand dank der Unterstützung des Grafen Anton Apponyi gekommen ist. Trotz der unbestätigten Berichte über seine akademische Ausbildung gelangte der Künstler während seines mehr als siebenjährigen Aufenthalts in Rom in den Kreis der Protagonisten der Kunstszene und ihrer aristokratischen Förderer. Sein derzeit noch immer verschollenes Werk wurde in einer bedeutenden zeitgenössischen Zeitschrift rezensiert und der Name des Malers in die bekannteste Liste der in Rom ansässigen Künstler aufgenommen (E. Keller). Bei den Recherchen in den römischen Archiven hat sich die Beteiligung des Malers an der Gründung eines Vereins ergeben, in dem in- und ausländische Künstler und Mäzene vereint waren (Societ? degli Amatori e Cultori delle Belle Arti). Die Aufzeichnungen in den Registern römischer Pfarreien (Status Animarum) brachten neue Erkenntnisse zum bis dahin ungenauen Geburtsdatum und zur nationalen Identität des Malers. Spiros Ambitionen im römischen Umfeld waren wahrscheinlich hoch. Ein Auftrag aus Ungarn, für den er Rom verlassen hat und der in seiner Karriere einen wesentlichen Impuls bedeuten sollte, wurde schließlich nicht realisiert und hatte eher das Gegenteil zur Folge. Nach 1830 kehrte der Künstler nur für kurze Zeit nach Rom zurück, bis zu seinem Tod hat er dann in Wien gelebt und gearbeitet.

Schlüsselwörter: Eduard Spiro - Anton Apponyi - Rom - Kunstausstellungen in Rom im 19. Jahrhundert - Listen von Künstlern in Rom - Enrico Keller - Societ? degli Amatori e Cultori delle Belle Arti - Neoklassik

 

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