Zdeněk Hojda

Die Kavaliersreise im 19. Jahrhundert

S. 37–43 (tschechisch), 44–45 (deutsch)

Das Reisen junger Adliger, und insbesondere in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch der bürgerlichen Eliten, unter dem Gesichtspunkt der Kontinuität mit der vorangegangenen Epoche der frühneuzeitlichen Mobilität betrachtet, kann als Relevanz des Begriffs Kavaliersreise auch für das 19. Jahrhundert angesehen werden. In Bezug auf den überwiegenden Konservativismus der Aristokratie und der immanenten Aufrechterhaltung der sozialen Abgrenzung vom Rest der Gesellschaft werden wir zweifellos viele Berührungspunkte finden. Andererseits beobachten wir auch erhebliche Veränderungen in der Art des Reisens, bedingt durch den allmählichen Wandel des Lebensstils (unter anderem mit der Übernahme englischer Modelle), sowie neue technische Möglichkeiten, die das Reisen vereinfachen und es den aristokratischen Eliten ermöglicht haben, bisher beispiellose Reiseprojekte durchzuführen.
Die grundlegende Motivation zum Reisen in der Freizeit in jungen Jahren ändert sich dabei nicht; es sind drei traditionelle, sich einander durchdringende Motive: Bildung und Lernen - Unterhaltung - soziale Integration. Was sich ändert, ist die Wichtigkeit dieser Motivationen. Obwohl die Fortsetzung von „Kavaliersausflügen" durch den Abschluss einer Ausbildung gerechtfertigt ist, geht es dabei eigentlich eher um Unterhaltung und „Abenteuer" in einer sicheren Zone. Ein nicht ganz neues Phänomen, das sich jedoch deutlich durchzusetzen beginnt, ist das selbständige Reisen von Frauen, nicht nur mit ihren männlichen Kollegen oder Verwandten. Auch hier sind es Aristokratinnen, die - für umfassendere gesellschaftliche Trends - „den Weg" ebnen.

Schlüsselwörter: das Reisen der Eliten - Kavaliersreisen - der Lebensstil auf den Reisen - soziale Distinktion - Motivation zum Reisen - Frauen auf Reisen

 

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