Michal Wanner

Kontakte der Böhmischen Länder mit dem Orient 1780–1914 im Spiegel der tschechischen Archive

21–36 (tschechisch), Resümee S. 36–37 (deutsch)
Der Beitrag versucht die wichtigsten Gebiete festzumachen, auf denen es im Untersuchungszeitraum zu Kontakten zwischen dem böhmischen und später tschechischen Milieu und asiatischen und afrikanischen Ländern kam. Der Autor verweist hierbei auf die bedeutendsten einschlägigen Archivbestände und Sammlungen sowie auf die Tatsache, dass es schon einige Jahre spezielle Findmittel zu diesem Thema gibt. Generell bieten die tschechischen Archive dem Forscher ein zwar beschränktes, aber unverzichtbares Korpus an Quellen. Sie sind zwar archivalisch erschlossen, ihre wissenschaftliche Auswertung steckt aber noch in mancherlei Hinsicht in den Kinderschuhen. Diese Quellenübersicht deutet in Umrissen schon den raum-zeitlichen Rahmen an, in welchem sich die Beziehungen der Gesellschaft in den Böhmischen Ländern und in den Ländern Asiens und Afrikas 1780–1914 abspielten. Bis in die 1860er Jahre beschränkte sich das Interesse an diesen Ländern hauptsächlich auf die Handelsbeziehungen mit dem Osmanischen Reich, auf Reisen von Soldaten, Diplomaten und Adeligen und die Missionstätigkeit von Ordensangehörigen. Sie erfuhren in den 1870er Jahren eine Belebung, als sie um andere Aspekte, vor allem wissenschaftliches Interesse, erweitert wurden. Das fällt zirka mit dem Zeitpunkt zusammen, als die ethnisch tschechische Gesellschaft und ihre politische Vertretung begannen, über ihren bisherigen mitteleuropäischen Rahmen hinauszugehen. Eine gewaltige Dynamisierung der Beziehung mit orientalischen Ländern ist ab den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts zu beobachten. Die zahlreichen Versuche tschechischer Firmen, auch auf entferntere orientalische Märkte zu expandieren, sowie wissenschaftliche Studien und Reisen von Orientalisten belegen das. Ungefähr zur gleichen Zeit lebte auch das umgekehrte Interesse orientalischer Herrscher und ihrer Regierungen auf; Mitglieder der Herrscherhäuser besuchten Böhmen und Mähren, und Aufträge für die tschechische Industrie kamen zustande.
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