Martin Mádl

Johann Ignaz Eissner von Eisenstein. Der Glasmacher als Edelmann und sein Gläschen

257–270
In Prager Nationalmuseum befindet sich ein kleiner gläserner Becher mit den Wappenzeichen der Familie Eissner. Dieses Wappen wurde in der Geschichte zweimal vergeben. Das erste Mal gewann es Sebastian Eisner aus dem schwäbischen Reutlingen. Zum zweiten Male verlieh es die Kaiserin Maria Theresia dem Glasunternehmer Johann Ignaz Eissner im Jahre 1773. Laut Nobilitierungsbefund war jener Edelmann Sebastian Eisner ein Urgroßvater von Johann Ignaz, was jedoch allem Anschein nach eine erfundene Behauptung ist. Die Glasmacherfamilie Eissner kam um 1670 aus dem niederösterreichischen Gföhl in den Böhmerwald. Hans Jakob Eissner wurde zum Erben des dortigen Glasmeisters Hans Preissler. Sein Sohn Christian Anton (1682 – 1760) lenkte seine Aufmerksamkeit auf Mittelböhmen, wo er eine neue Glashütte in der Nähe des Ortes Uhlířské Janovice bei Pacov gründete. Christians Sohn Johann Ignaz Eissner (1722 – 1795) betrieb erfolgreich Glashütten im oberen Sázava – Gebiet. Dieser Glasmeister kann als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der böhmischen Glasindustrie der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angesehen werden. Durch die Intensität und den Charakter seines Unternehmertums nahm er die Formen der entwickelten Hüttenproduktion des nächsten Jahrhunderts vorweg. Er war ein Bürger der Prager Neustadt und erlangte in Jahre 1773 die Nobilitierung, im Jahre 1793 dann die Erhebung in den Ritterstand. Der kleine Becher aus dem Nationalmuseum entstand zweifellos für Johann Ignaz Eissner, wohl bald nach seiner Nobilitierung, spätestens jedoch vor dem Jahr 1793, wo sein Wappenzeichen aufgebessert worden war.
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